Das Schloss Kratochvíle befindet sich etwa 3 km nordwestlich von Netolice. Es bauten die Herren von Rožmberk als ihren neuen Sitz nicht weit von der Burg Helfenburk, die sie nach der Beendigung des Schlosses Kratochvíle endgültig verließen.

Das Schloss Kratochvíle wurde in den Jahren 1583 - 1589 nach dem Vorbild der italienischen Herrensitze der Renaissancezeit, der sog. Casinos, vom Italiener Baltazar Maggi gebaut. Die Baumerkwürdigkeit des Schlosses ist die besondere Sicherung seiner Baufundamente durch Eichen- und Erlenpfähle, die im sumpfigen Boden die Stabilität des Schlosses sichern sollten. Im 17. Jh. wurden die einzigen größeren Bauherrichtungen im Schloss von Jakub de Maggi durchgeführt. Das Eingangstor wurde erniedrigt, zwei neue Basteien wurden gebaut, die Kuppel wurde beseitigt und der Hof Leptaè zerstört, der hier der ursprüngliche Bau war. Kleine Herrichtungen wurden noch im 18. und 19. Jh. gemacht, aber der Verfall wurde dadurch nicht angehalten. Die Herren von Eggenberg und die Herren von Schwarzenberg waren weitere bedeutende Besitzer nach den Herren von Rožmberk.
Am Anfang des 20. Jh. diente das Schloss auch als ein Lagerplatz. Die Renovierung fing erst in den 50er Jahren des 20. Jh. an.

Im Schloss Kratochvíle werden erhaltene Renaissanceinterieure mit der wertvollen Stuckausschmückung von Antonio Melani und mit Malereien von Jiøí Widmann geschätzt (Motive aus der antiken Mythologie). Eines der wertvollsten erhaltenen Interieure Tschechiens ist der sogenannte Goldene Saal, der den Repräsentationszwecken dient, mit dem Lünettenkappengewölbe und mit der Ausschmückung von erwähnten Autoren.